Elisabeth Pflugshaupt ist zuständig für die Gebäude der Gemeinde und alles rund ums Thema Abwasser. Klingt technisch, ist aber spannend – denn Gossau plant Neuerungen, die sich gewaschen haben.
Elisabeth Pflugshaupt, Sie sind die Infrastruktur-Chefin der Gemeinde – welche Pläne haben Sie?
Wir möchten noch mehr Platz schaffen für den Sport! Die Gossauerinnen und Gossauer haben gewünscht, dass der Aussenplatz des Schulhauses Berg neugestaltet wird – daran machen wir uns jetzt. Das Ziel ist, dass der Platz für Leichtathletik-Wettkämpfe genutzt werden kann, also planen wir beispielsweise eine Weitsprung-Anlage. Auch Basketball, Fussball oder Tennis wären auf dem Platz möglich – was jedoch genau realisiert wird, werden die Gossauerinnen und Gossauer bestimmen.
Ebenfalls Platz für Sport wäre in der Turnhalle Berg 2. Sie wird jedoch derzeit nicht mehr für Wettkämpfe genutzt. Bleibt das so?
Die Turnhalle Berg 2 in Gossau-Dorf entspricht nicht mehr den heutigen Normen für eine Sporthalle dieser Art. Sie wird zudem seit der Erstellung der AL-Arena auch nicht mehr für den Sport benötigt und kann umgenutzt werden. Wir haben das entsprechende Projekt an die Hand genommen. Die Herausforderung bei dieser Halle besteht darin, dass sie im kommunalen Inventar der schützenswerten Objekte enthalten ist. Für eine Umnutzung ist deshalb ein Gutachten nötig, das zeigen wird, welche Möglichkeiten wir haben. Ziel ist es, dass ein attraktiver, vielfältig, flexibel nutzbarer Ort entsteht. So haben wir den nötigen Spielraum für die Zukunft.
Spielraum ist ein gutes Stichwort für das Thema Abwasser. Auch bei der Abwasserreinigung wollen Sie diesen nutzen. Wie?
Die Abwasserreinigungsanlage (ARA) ist im Moment stark ausgelastet. Ein Grund dafür ist nebst dem Bevölkerungswachstum, dass relativ viel Regenwasser in die Anlage fliesst, sogenanntes Meteorwasser. Es vermischt sich mit dem Schmutzwasser und belastet die Anlage. Diese Situation möchten wir verbessern. In Zukunft wollen wir einen Teil des Meteorwassers in die Bäche leiten, um die ARA zu entlasten.
Auch bei den Abwassergebühren prüfen Sie eine Änderung. Worum geht es?
Abwassergebühren orientieren sich am Kostendeckungs- und am Verursacherprinzip. Das heisst: Einerseits müssen die Kosten des Betriebs mittelfristig durch Gebühren gedeckt werden, andererseits sind die Gebühren durch diejenigen Personen zu entrichten, welche die Kosten verursacht haben. Damit soll Anreiz dazu geschaffen werden, möglichst wenig Abwasser zu produzieren und die Ressourcen zu schonen. Unter diesem Aspekt werden wir das heutige Gebührensystem überprüfen und allenfalls anpassen. Die Anpassung der Grundlagen zur Erhebung der Abwassergebühren müssen auf Antrag des Gemeinderates durch die Gemeindeversammlung beschlossen werden.
Ist Ressourcen schonen in weiteren Bereichen ein Thema?
Ja, sogar ein sehr grosses! Wir sind sensibilisiert darauf und versuchen, durch gute Dämmung und Isolation unserer Gebäude den Energieverbrauch zu reduzieren, so etwa bei unseren Liegenschaften. Wir beschäftigen uns mit dem Potenzial erneuerbarer Energien und damit, wie wir sie in Gossau sinnvoll nutzen können. Der Gemeinderat hat sich das Ziel gesetzt, sorgsam mit den Ressourcen umzugehen. Das setzen wir auch bei unseren Liegenschaften um!
Welche weiteren Pläne die verschiedenen Ressorts des Gemeinderates im Detail haben, lesen Sie in den kommenden Blogbeiträgen.