Urs Graf, Leiter Unterhaltsdienst
Seit über 20 Jahren ist Urs Graf bei der Gemeinde Gossau tätig. Angefangen hat er als Mitarbeiter im Unterhaltsdienst und war viel draussen unterwegs. Mittlerweile ist er Bereichsleiter und vorwiegend im Büro anzutreffen. Sein Team besteht aus acht Mitarbeitern, wovon zwei Lernende sind.
Urs Graf, der Unterhaltsdienst umfasst ein breites Spektrum. Was gehört alles dazu?
Die klassischen Aufgaben, die in der breiten Bevölkerung auch bekannt sind, sind Strassenunterhaltsarbeiten, die Grünpflege mit mähen, Pflanzen und Bäume zurückschneiden sowie die Abfallentsorgung. Unser Gebiet ist aber bei Weitem vielfältiger. Wir unterhalten Bäche, pflegen die Bachborde und verstärken diese, wo nötig. Ebenfalls fallen jährlich Spülungen der Kanalisationsleitungen in unseren Bereich sowie die Wartung von Schmutzwasserpumpen. Bei den verschiedensten Festaktivitäten wie der Chilbi oder dem Weihnachtsmarkt stellen wir Marktstände auf und signalisieren die Absperrungen und Umleitungen.
Mir gefällt, etwas für die Allgemeinheit zu tun.

Die meisten dieser Arbeiten finden draussen statt. Inwieweit seid ihr saison- und wetterabhängig?
Generell ist grosse Hitze schwieriger zu meistern als tiefe Temperaturen. Ideal sind für uns die Übergangsjahreszeiten Frühling und Herbst. Wetterabhängig sind vor allem Belagsarbeiten, die bei Regen nicht stattfinden können. Die Grünpflege, auch mit der ganzen Unkrautbekämpfung – insbesondere im Strassenraum – sind Tätigkeiten der warmen Saison.
Im Winter kommt das Schneeräumen hinzu. Dann ist mein Team in zwei Gruppen aufgeteilt, die jeweils alternierend eine Woche auf Pikett sind. Denn über die Räumung wird um 3 bis 4 Uhr nachts entschieden und entsprechend der Schneemenge die Leute aufgeboten. Während den letzten zwei milderen Winter hatten wir es diesbezüglich etwas ruhiger. Ebenfalls zu den Winterarbeiten zählen Bäume und Sträucher schneiden sowie Belagsrisse bei den Strassen sanieren.
Das Schneeräumen ist oft auch Thema in der Bevölkerung, besonders wenn irgendwo etwas liegen geblieben ist. Inwieweit erhält ihr hier direkt Rückmeldungen?
Allgemein entsteht durch unsere Arbeit draussen regelmässig ein kurzer Austausch mit der Bevölkerung. Dabei überwiegt ein kurzes «Danke», zum Beispiel auf unseren Abfalltouren, klar gegenüber Kritik. Meldungen und allgemeine Inputs nehmen wir aber immer auf und überprüfen diese. Die Bevölkerung meldet uns auch Schäden oder anderweitige Beobachtungen, über die wir dankbar sind. Gerade kleine Defekte werden von den Anwohnern zuerst wahrgenommen, bevor wir sie auf unseren Rundgängen bemerken.
Was macht für dich die Arbeit im Unterhaltsdienst aus?
Es ist so vielseitig! Jeder kann alles und doch hat natürlich jeder Mitarbeiter seine Stärken und Vorlieben. Dann kann er in diesem Bereich den Lead übernehmen. Wir pflegen untereinander einen sehr kameradschaftlichen Umgang, sind flexibel und unterstützen uns. Ein gutes Team respektive die Teamfähigkeit jedes Einzelnen ist immens wichtig, denn in 99 Prozent der Fälle arbeiten wir mindestens zu zweit. Viele Aufgaben werden mit grossen Maschinen erledigt, wobei die Sicherheit enorm wichtig ist. Da muss man sich auf seine Kollegen verlassen können.

Ist die gute Zusammenarbeit der Grund, dass du seit 20 Jahren bei der Gemeinde bist?
Das ist wichtig, aber mir gefällt die Arbeit generell – etwas für die Allgemeinheit zu tun, für eine saubere Gemeinde. Die Arbeit muss gesehen werden, dafür braucht es ein aufmerksames Auge für Details, was nicht gut im öffentlichen Raum ist sowie handwerkliches Geschick. Seit ich Leiter des Unterhaltsdienstes bin, hat sich meine Zeit draussen stark reduziert und ich bin viel mehr im Büro und an Sitzungen. Teilweise vermisse ich das schon. Ich schaue, dass ich trotzdem noch aktiv anpacke und übernehme das Aufhängen von Plakaten, helfe beim Anlassaufbau, stelle Signalisationen auf und erledige diverse Kleinarbeiten, die ich alleine und zwischendurch gut umsetzen kann.
Der Unterhaltsdienst hat seinen Arbeitsort in Unter-Ottikon. Die anderen Gemeindeeinheiten sind in Gossau untergebracht. Wie kommt ihr mit der Rolle als Aussenstelle zurecht?
Wir fühlen uns durch und durch zugehörig und gut integriert. Einerseits haben wir durch unsere Arbeit einen regen Austausch, vor allem mit der Liegenschaftenabteilung. Andererseits sind wir sowieso viel unterwegs. Und zu guter Letzt finden auch regelmässig verschiedene kleinere und grössere Mitarbeiteranlässe statt, wo wir unsere Kolleginnen und Kollegen treffen.
