Beim Pilz der gefällten Linde handelte es sich um den gemeinen Spaltblättling. Dieser Pilz befällt eigentlich nur abgestorbene Bäume, kommt aber zunehmend auch an geschwächten Bäumen vor. In Kombination mit anderen Pilzen kann er zum Problem für den Baum werden. Die Holzbeige, die anstelle des gefällten Baumes bei der Altrüti entstand, bringt für Kleintiere und die Artenvielfalt zahlreiche Vorteile.
Bewohnerinnen und Bewohner wertvoller Holzbeigen
Holzbeigen, die meist durch land- und forstwirtschaftliche Arbeiten entstehen, können auch gezielt zu Aufwertungszwecken angelegt werden. Entlang von Waldrändern, Hecken und Wiesen an sonniger, windgeschützter Lage bilden sie wertvolle Trittsteine. Viele Tierarten nutzen sie gerne aufgrund der guten Versteckmöglichkeiten und der wertvollen Sonnenplätze. Fledermäuse und Igel sowie verschiedene Amphibienarten wie der Feuersalamander finden dort Gebrauch als Winterquartier. Auch verschiedene Wildbienen-, Wespen-, Spinnen-, Käfer- und Schneckenarten, darunter einige Nützlinge, finden sich in diesen Kleinstrukturen. Durch die Verwendung unterschiedlich grosser Holzmaterialien können sogar für grössere Tierarten, wie das Hermelin oder den Marder, geeignete Versteckmöglichkeiten geschaffen werden.
Sonnenplatz für Reptilien
Holz hat eine geringere Wärmespeicherkapazität als Stein, erwärmt sich aber schneller. Deshalb bevorzugen Reptilien, wie Eidechsen, holzige Strukturen zum Sonnenbaden, besonders in den frühen Morgenstunden oder bei bedecktem Himmel.
Lokales Holzmaterial
Um eine Holzbeige zu erstellen, wird idealerweise Holz aus der Umgebung verwendet. Holzmaterial, das bei Pflegemassnahmen anfällt, kann direkt zur Beige aufgeschichtet werden. Dazu können Äste, Stämme und Wurzelteller verwendet werden.
Besonders artenreiche Bepflanzung
Indem man weitere Kleinstrukturen wie Steinhaufen und Sandlinsen rund um eine Holzbeige anlegt, kann man einen attraktiven Lebensraum für verschiedene Tierarten schaffen. Besonders wertvoll ist eine Holzbeige, wenn sie von einheimischen Stauden und Sträuchern wie Einzelbäumen umgeben ist. Denn diese dienen den Tier(art)en als Futter- und Nektarpflanzen.
Machen Sie mit
Auch Sie können zu mehr Artenvielfalt in Ihrem Garten beitragen, indem Sie Holzbeigen schaffen. So schaffen Sie Ihre eigene Holzbeige:
- Anfallendes Schnittgut zu einer Holzbeige aufschichten
- Möglichst unterschiedliche Durchmesser der Holzmaterialien schaffen eine Vielfalt an Hohlräumen und Sonnenplätzen
- Einzelne Holzscheite 5-10 cm herausragen lassen, um terrassenförmige Sonnenplätze für Eidechsen zu schaffen
- Einige (ältere) Hartholzstücke für Wildbienen anbohren
- Dornige Äste und Zweige, wie zum Beispiel die der Brombeeren, zum Schutz der sonnenbadenden Reptilien vor Fressfeinden, auf die Holzbeige legen
- Platzierung entlang von Hecken und Böschungen, an Wiesenrändern und in Privatgärten
- Den krautigen Bewuchs am Rand der Holzbeige bis in den Spätherbst stehen lassen